Worte

In den letzten Tagen kam es häufiger vor, dass mich Hermann mit Worten und Zitaten zum Nachdenken gebracht hat. Mit ihm und Fredi ist es mir auch passiert, dass wir Worte hinterfragt haben, auseinandergenommen und wieder anders zusammengesetzt haben. Ich mag es, mich mit Worten zu beschäftigen, sie zu hinterfragen, zu erkunden, zu entdecken und zu verstehen, was alles dahinter sein könnte. Gerade im Austausch mit anderen wird mir dann noch einmal bewusster, dass das Verständnis vor Worten, obwohl wir dieselbe Sprache sprechen, ganz unterschiedlich sein kann.

Zur Sprache kam das u. a. aufgrund von einem meiner letzten Blogbeiträge über Versöhnung. Anscheinend habe ich dort die Worte Versöhnung und Vergebung benutzt. Mir gefällt das Wort Versöhnung zumindest in meinem Verständnis besser, da es nach gleicher Augenhöhe wirkt. Es beinhaltet auch eher die zwei Seiten, die dazu gehören. Denn auch ich habe meinen Anteil und auch mit dem kann ich mich so versöhnen. So komme ich dem Loslassen und der Akzeptanz nahe. Vergeben wirkt für mich hingegen eher nach etwas, dass ich «von oben herab» mache, weil jemand anderes ein Fehler oder etwas Schlechtes gemacht hat.

Etwas anderes worüber ich in den letzten Tagen nachdenke ist folgendes Zitat: Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich. Den Urheber oder die Urheberin konnte ich nicht 100 % eruieren.

Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich.

Das sind starke Worte oder zumindest wirken sie auf mich so. Interessanterweise merke ich, wie ich dieses: «alles ist möglich», sehr positiv sehe und dabei an Chancen denke oder eher fühle. Eigentlich könnte ich genau so gut an Scheitern denken, doch darauf bin ich erst beim Nachdenken gekommen.

Das, obwohl mich Unsicherheit plagt. Diese verorte ich aber dann doch eher im Denken als im Fühlen. Wobei das dieses «positive» Fühlen eher ein Urvertrauen ist, welches ich (zu) lange unterdrückt habe.

Worte haben eine unheimliche Kraft. Da spielt es keine Rolle, ob wir sie «nur» denken, sagen, schreiben oder hören. Es lohnt sich, darüber nachzudenken und nachzufühlen, ohne sich den Kopf zu zerbrechen.